Zusammenfassend ist die schnittrandkontrollierte Mohs-Chirurgie derzeit in Westeuropa und in den USA die Methode der Wahl, um Hauttumore, insbesondere im Gesicht, mit maximaler Sicherheit vollständig zu entfernen und gleichzeitig ein optimales ästhetisches Endresultat für den Patienten durch eine mikrografisch kontrollierte Chirurgie und mit dem kleinstmöglichen Gewebedefekt zu gewährleisten.
Wird ein Tumor im Gesicht direkt exzidiert, die Wunde verschlossen und nach einigen Tagen bestätigt das histologische Ergebnis, dass noch Tumorausläufer an Präparategrenzen zu finden waren, muss das gesamte Operationsfeld zur Nachexzision des Tumors erneut geöffnet werden. Wundinfektionen und unschöne Narbenbildungen sind die Folge. Dies gilt es insbesondere im Gesicht zu vermeiden.
Um eine komplette Exzision des Tumors gewährleisten und ein für den Patienten maximal gutes kosmetisches Ergebnis erbringen zu können, wird die mikrografisch-histologisch kontrollierte Chirurgie bzw. die Mohs-Chirurgie in den USA und auch in vielen Orten in Europa als Standardmethode der Hauttumorexzisionen praktiziert. Frederik Mohs lebte 1910-2002 und empfahl, den Tumor mit knappem Sicherheitsabstand herauszuschneiden, die Wunde offen zu lassen, ggf. im Schnellschnitt oder in der normalen Histologie das Präparat zu untersuchen und erst nach Erhalt eines histopathologischen Befundes die Wunde zu verschließen oder aber an exakt eingezeichneten Stellen eine Nachexzision durchzuführen. Bei der Kennzeichnung des Präparates, z. B. oben/Norden/12 Uhr, kann in der histologischen feingeweblichen Untersuchung als auch in der ex-vivo-histopathologischen Begutachtung mittels konfokalem Lasermikroskop (VivaScope®, MAVIG), direkt diagnostiziert werden, ob der Tumor vollständig entfernt wurde oder ob noch Gewebetumorreste vorhanden sind. Es kann genau differenziert werden, wo diese Resttumorstellen sind, sodass nicht das gesamte Präparat mit einem größeren Sicherheitsabstand versehen werden muss, sondern nur exakt die Stelle, an der Tumorausläufer in den Rändern diagnostiziert werden. Die zu exzidierende Fläche ist somit den tatsächlichen Tumorausdehnungen angepasst und sichert das für den Patienten bestmögliche chirurgisch-ästhetische Ergebnis. Es wird dadurch nur so wenig Gewebe wie nötig entfernt. Dies ergibt ein ästhetisch schöneres Endresultat.
Es werden in unserer Praxis sowie im Zentrum für ambulante dermatologische Operationen verschiedene schnittrandkontrollierte chirurgische Verfahren angewendet. Bei der klassischen Mohs-Chirurgie wird das Gewebestück im histopathologischen Schnellschnitt oder auch ex-vivo mittels konfokalem Lasermikroskop (VivaScope®, MAVIG) untersucht. Es kann eine sichere Schnittrandkontrolle durchgeführt werden und in einem weiteren Operationsschritt am nächsten oder übernächsten Tag die Wunde plastisch verschlossen werden. Um eine maximale Sicherheit ohne Gewebeartefakte zu haben, wird für viele Tumorarten ein genaueres Verfahren angewendet, bei dem Gewebestücke in Paraffin eingebettet werden und die mikroskopische Untersuchung nach exakter Anfärbung einen Tag später erfolgt, somit die Läsion 1-2 Tage offen verbleibt und mit künstlichem alloplastischen Material in dieser Zeit gedeckt wird.
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